Der Motor der CBX ist ein gutes Beispiel dafür, wie sehr optischer Eindruck und die Wahrheit des Massbandes auseinander liegen können. Obwohl er unwahrscheinlich breit wirkt, ist er mit 595 Millimetern beispielsweise nur 15 Millimeter breiter als der des zeitgenössischen Konkurrenten namens XS 1100 von Yamaha. Die noch relativ bescheidenen Abmessungen erkauften die Konstrukteure mit einem hohen Aufwand im Kellergeschoss des Sechserpacks. Das Geheimrezept ist eine Zwischenwelle hinter den Zylindern, die es ermöglicht, hier Aggregate anzuordnen, die den Motor sonst noch weiter in die Breite wachsen lassen würden. Die Zwischenwelle ist über eine dritte Zahnkette mit der Kurbelwelle verbunden und betätigt die Ölpumpe sowie die Lichtmaschine (von der noch die Rede sein wird) und reicht die Kraft auch an die Kupplung weiter.
Die Adressen:

Walter Schleiss
Allmigstrasse 4
CH - 6304 Küssnacht

CBX-Klub Deutschland e.V.
Oliver Tregl
Von-Eltz-Str. 26
56072 Koblenz
Tel.: 0261/24808
www.cbxclub.de


Nur der Vollständigkeit halber: Die erwähnte Zahnkette aktiviert auch die Zündung und gibt die Anlasserumdrehungen weiter an die Kurbelwelle. All das ist hochkomplexer Motorenbau - und arbeitet in der Praxis vollkommen problemlos!
Mit dem positiven Bild, das Walter Schleiss von seinem Sechszylinder gewann, steht er keineswegs alleine da. "Insbesondere der in sieben Gleitlager gebettete Kurbeltrieb ist tatsächlich enorm belastbar", erzählt auch der Braunschweiger Holger Brumby, der im CBX Club Deutschland in Sachen Technik und Ersatzteilbesorgung aktiv ist. "Mir ist beispielsweise ein Motor bekannt, der ohne tiefere Eingriffe die 350'000-Kilometer-Marke erreichte. Erst dann wurde die Welle erstmals neu gelagert, ohne dass sie geschliffen werden musste", erzählt der 37-jährige Maschinenschlosser - für ein 22 Jahre altes Triebwerk mit 100 PS Literleistung wahrhaft mehr als nur beachtlich!

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